Versicherte der ursprünglich Generali Lebensversicherung AG überlegen sich, ob sie ihre Lebens- oder Rentenversicherung kündigen sollen. JACKWERTH Rechtsanwälte helfen weiter.
Lebensversicherung wird umbenannt
Mit der Umbenennung von Generali Lebensversicherung zu Proxalto Lebensversicherung ist die Übernahme des Lebensversicherers durch die Viridium Gruppe abgeschlossen. Übersetzt steht der Begriff für die Größe und Sicherheit. Damit wurde ein sogenannter externer Run-off vollzogen, bei dem Bestände an älteren Policen mit einem Vermögen von rund 4 Millionen von rund 2,2 Millionen Privatkunden an Auffanggesellschaften wie die Viridium Gruppe, die sich mehrheitlich im Besitz von Finanzinvestoren befindet, übertragen werden. Der Name Generali wird jedoch nicht ganz verschwinden: Der Konzern bleibt an Proxalto beteiligt und wird seinen Lebensversicherer Aachen Münchner in Generali Deutschland Versicherung umbenennen.
Der Grund des Verkaufs ist simpel: extrem niedrige Zinsen erschweren das Erwirtschaften des vereinbarten Garantiezinses. Problematisch dabei ist vor allem, dass Viridium als Bestandsverwalterin und Abwicklerin nicht auf Neukunden angewiesen ist. Maßgebliches Ziel dürfte daher sein, eine möglichst hohe Rendite aus den Verträgen für sich selbst zu erzielen. Zu befürchten ist, dass der Kunde dabei auf der Strecke bleiben könnte.
Bafin gab grünes Licht
Nach Abschluss eines neunmonatigen Prüfverfahrens hat die BaFin dem Verkauf die zugestimmt. Nach Auffassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht seien die Belange der Versicherten bei dem Erwerb der Generali Lebensversicherung AG ausreichend gewahrt. Dabei wurde Viridium nach Angaben der BaFin auf Bonität, Zuverlässigkeit, Geschäftsmodell, Kapitalisierung und interne Strukturen überprüft.
Nicht alle konnten der Entscheidung der BaFin etwas Positives abgewinnen. Die anhaltende Kritik an Run-Offs bleibt laut. So äußerte sich der Bund der Versicherten besorgt. Die Versicherten würden durch solche Geschäfte zur Ware degradiert. Auch das von der Generali ins Feld geführte Argument der Kosteneinsparung, welche den Versicherten zu Gute kommen würde, überzeugte den BdV nicht. Vielmehr hätte Generali aufgrund ihrer Größe eine interne Lösung anstreben müssen.
Eine weitere Sorge ist, dass Gesellschaften wie Viridium zu Gunsten ihrer Aktionäre hohe Ausschüttungen gewähren. Das ginge dann zu Lasten der Sparer. Bestätigt wird dies durch die Studie „Zahlenband – Geschäftsergebnisse der Lebensversicherung 2017“ des Kölner Kivi-Instituts. Dort wurde anhand von Zahlen aus 2017 festgestellt, dass von Run-off-Gesellschaften bedeutend höhere Gewinnanteile an ihre Muttergesellschaften oder Aktionäre ausgeschüttet wurden als in der Branche üblich.
Zu befürchten ist außerdem, dass andere Lebensversicherungsanbieter dem Beispiel der Generali folgen werden. Das ginge dann wohl zu Lasten der Versicherten.
Inzwischen ist der Garantiezins auf derzeit 0,9 Prozent gesunken. Abgezogen werden davon jedoch noch Kosten. Allerdings der zeitweise Garantiezins von 4 Prozent (1994 – 1999) bleibt erhalten.
Wir helfen weiter!
Bei Fragen zu der Übernahme durch Proxalto, der Prüfung von Ausstiegsmöglichkeiten oder Ansprüche, weil sie bei Abschluss der Lebensversicherung nicht richtig beraten worden sein könnten, informieren die Anwälte der Kanzlei JACKWERTH Rechtsanwälte.