Online verspielt, vor Gericht zurückgeholt: Spieleinsätze bei nicht lizenzierten Online-Casinos können zurückgefordert werden. Das OLG Stuttgart entschied am 24. Mai 2024 (Az. 5 U 101/23), dass der ausländische Anbieter den Einsatz von 9.000 Euro zurückzahlen muss.
Kunde verliert 9.084,60 Euro beim Online-Glücksspiel
Ein deutscher Verbraucher spielte über sechs Monate hinweg auf einer maltesischen Online-Casino-Seite und verlor 9.084,60 Euro. Anschließend verlangte er die Rückzahlung seiner Einsätze nebst Zinsen und berief sich dabei auf eine Nichtigkeit des Glücksspielvertrages.
Casino-Betreiberin lehnt Rückzahlung ab
Die Betreiberin mit Sitz in Malta lehnte dies ab. Sie verwies auf ein angeblich legales Glücksspielangebot, welches der Kläger freiwillig angenommen habe. Daher sei ein wirksamer Vertrag zustande gekommen. Zudem sei deutsches Recht nicht anwendbar und deutsche Gerichte folglich unzuständig.
OLG: Spieler bekommt Recht
Das OLG Stuttgart stellte klar: Da sich die Beklagte gezielt an deutsche Verbraucher richtete und der Kläger von Deutschland aus spielte, findet deutsches Recht Anwendung. Weil die Betreiberin im maßgeblichen Zeitraum keine deutsche Konzession besaß, sind die Verträge unwirksam. Der Spieler hat Anspruch auf Rückerstattung seiner Einsätze.
Bemerkenswert: Ansprüche können unter Umständen auch für bereits länger zurückliegende Einsätze bestehen. Damit reiht sich das Urteil in die einhellige obergerichtliche Rechtsprechung ein, die Spielerschutz und Suchtprävention durch Rückforderungsansprüche absichert.
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