Wälder pflanzen, Holz ernten, die Umwelt schützen und dabei Renditen erzielen – die Angebote der Miller Forest Investment AG klingen wie eine Win-win-Situation für Anleger und Natur. Doch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt: Für die Produkte „Pacht – Nutzholz NP18“ und „Kauf – Nutzholz NK18“ wurden keine gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsprospekte vorgelegt.
Bäume pflanzen in Paraguay: Nachhaltigkeit trifft Investment
Die Miller Forest Investment AG mit Sitz in Schlier, Deutschland, ermöglicht Anlegern, in Aufforstungsprojekte in Paraguay zu investieren. Das Unternehmen bietet zwei Modelle an: Beim Produkt „Pacht – Nutzholz NP18“ pachten Anleger Waldflächen, die über 18 Jahre bewirtschaftet werden, mit einer prognostizierten Rendite von 4,1 Prozent. Im alternativen Modell „Kauf – Nutzholz NK18“ können Anleger die Flächen selbst erwerben und am Ende der Laufzeit eine Rendite von 7,3 Prozent erwarten. Beide Modelle beruhen auf der Idee einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die ökologische Ziele mit wirtschaftlichen Erträgen verbindet.
Kein Verkaufsprospekt: Ein Warnsignal
Laut BaFin wurden für die Produkte der Miller Forest Investment AG keine Verkaufsprospekte veröffentlicht – ein klarer Verstoß gegen das Vermögensanlagengesetz. Verkaufsprospekte sind gesetzlich vorgeschrieben und enthalten wichtige Informationen für Anleger. Sie geben Aufschluss über das Geschäftsmodell, die Risiken und die Rentabilität der Anlage. Ohne diesen Prospekt fehlt eine solide Grundlage, auf der Anleger fundierte Entscheidungen treffen können. Das Fehlen eines Prospekts ist keine Bagatelle. Es kann rechtliche Folgen nach sich ziehen, wie etwa Ansprüche auf Schadenersatz oder die Rückabwicklung des Vertrags.
Waldinvestments: Nachhaltig, aber riskant
Investitionen in Wälder wirken auf den ersten Blick beruhigend und nachhaltig, doch die Realität birgt erhebliche Risiken. Natur und Märkte sind schwer vorhersehbar: Extreme Wetterereignisse oder der Klimawandel könnten das Wachstum der Bäume negativ beeinflussen. Gleichzeitig unterliegen Holzpreise globalen Marktschwankungen, und die langfristige Kapitalbindung von 18 Jahren schränkt die finanzielle Flexibilität der Anleger stark ein. Fehlt ein Verkaufsprospekt, sind Anleger oft nicht ausreichend über diese Risiken informiert. Dies ist besonders problematisch, da viele Anleger Waldprojekte mit Sicherheit und Nachhaltigkeit gleichsetzen.
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