Offene Immobilienfonds gelten als sichere Anlagemöglichkeit. Doch die Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die veränderten Marktbedingungen stellen ihre Stabilität in Frage. Der Schock wegen massiver Abwertungen bei UniImmo lässt Anleger aktiv werden.
Offene Immobilienfonds: Herausforderungen durch veränderte Marktbedingungen
Zentrales Problem für offene Immobilienfonds ist die veränderte Nachfrage auf dem Immobilienmarkt, insbesondere bei Gewerbeimmobilien. Der anhaltende Boom im Onlinehandel und die zunehmende Nutzung von Home Office-Modellen haben die Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen deutlich reduziert. Wie wir in unserem Artikel “Offene Immobilienfonds: Corona als Renditedrücker” aufgezeigt haben, hat die Pandemie diese Trends zusätzlich verstärkt, was zu höheren Leerstandsquoten und rückläufigen Mieteinnahmen führt. Zusätzlich belasten hohe Produktkosten die Rendite. Eine Studie der Bürgerbewegung Finanzwende zeigt, dass viele Anleger deutlich mehr bezahlen als nötig, was den Anlageerfolg weiter schmälert. Die Studie wirft Banken und Sparkassen zudem vor, diese Fonds gezielt an sicherheitsbewusste Kunden zu verkaufen, obwohl die Produkte oft riskanter sind, als es die Risikokennzahlen suggerieren.
Gesetzliche Reformbemühungen und ihre Auswirkungen auf Anleger
Die Reform der offenen Immobilienfonds 2013 führte zu neuen Regeln, die die Werthaltigkeit stabilisieren sollten. Kündigungsfristen von bis zu 12 Monaten verhindern jetzt das schnelle “Ausbluten” des Fonds und schützen dadurch vor Liquiditätsproblemen. Nach der Wirtschaftskrise 2008 musste die Anteilsrücknahme vielfach ausgesetzt werden, im Extremfall kam es sogar zur Liquidation – mit erheblichen Verlusten für Anleger. Doch auch die langen Kündigungsfristen können nicht verhindern, dass Anleger wegen der aktuellen Herausforderungen in den vergangenen 16 Monaten netto über 6 Milliarden Euro aus den Fonds abgezogen haben. Obwohl sich der Trend verlangsamt, bleibt die Unsicherheit groß. Zudem belastet die Zinswende den Portfoliowert vieler Fonds, was laut einer Finanzwende-Studie Zweifel an ihrer Vermarktung aufwirft.
Schadensersatzansprüche: Wie Anleger verlorenes Geld zurückholen können
Offene Immobilienfonds werden oft durch Bank- oder Sparkassenberater angeboten.Laut einer Studie des Vereins Finanzwende wird in der Beratung oft eine falsche Sicherheitsillusion vermittelt, was zu Schadensersatzansprüchen führen kann. Urteile, wie die des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 29. April 2014 belegen, dass Anleger offener Immobilienfonds im Falle unzureichender Beratung Anspruch auf Schadensersatz haben (Aktenzeichen: XI ZR 477/12 und XI ZR 130/13). Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg geht zudem gegen das Fondsmanagement des UniImmo: Wohnen ZBI vor, um Risikokennzahlen prüfen zu lassen. Diese Initiative könnte Betroffenen den Weg für rechtliche Ansprüche ebnen.
JACKWERTH Rechtsanwälte: Ihre Ansprechpartner bei fehlgeschlagenen Anlagen
Die aktuelle Lage bei offenen Immobilienfonds zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig eine rechtliche Beratung zu erhalten. Als erfahrene Kanzlei im Bereich des Kapitalanlagerechts stehen wir Ihnen zur Seite, wenn es darum geht, Ihre Anlegerrechte durchzusetzen. Kontaktieren Sie uns für eine Ersteinschätzung und erfahren Sie, welche Schritte möglich sind, um Ihre Verluste zu minimieren. JACKWERTH Rechtsanwälte unterstützen Sie kompetent und zielgerichtet bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche.