54.000 Anleger bangen um ihr Geld, das sie im Vertrauen auf ihre private Altersvorsorge in P&R Container investiert haben.
Das P&R Container Modell
Das Modell wirkte seriös: Anleger kauften über P&R Schiffscontainer, die dann wieder vermietet wurden. Die Mieteinnahmen sollten die Anleger bekommen. Was wie ein plausibles Geschäftsmodell begann, entwickelte sich zu einem der größten Anlageskandale in Deutschland. Denn P&R baute über viele Jahre unbemerkt ein Schneeballsystem auf. Wie sich herausstellte, existierten von den angeblich 1,6 Millionen Containern nur rund 620.000. Um die Löcher zu stopfen und die Mieten zu bezahlen, wurden neue Anleger geworben beziehungsweise neue Verträge geschlossen. Anfang 2018 brach das Konstrukt zusammen, P&R meldete Insolvenz an. Vielen Anlegern war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, dass sie mit ihrer Beteiligung das volle Unternehmerrisiko getragen haben.
Erstes positives Urteil für P&R Anleger
Im April hat das Landgericht Erfurt nun erstmals einem Anleger Schadensersatz in Höhe von 120.000 Euro zugesprochen. Das Urteil lässt hoffen, denn die Richter stellten gravierende Fehler bei der Vermittlung des Containerinvestments fest. „Wichtig ist jetzt für die Anleger, ihre Ansprüche klären zu lassen, damit diese noch rechtzeitig geltend gemacht und Verluste abgewendet werden können“, erklärt Angelika Jackwerth, Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht. Vielen Anlegern sei nicht klar, dass sie ihre Ersatzansprüche trotz Insolvenzanmeldung durch bloßen Zeitablauf verlieren können. „Sind zivilrechtliche Ansprüche erst einmal verjährt, geht der Anleger auch bei festgestelltem Betrug leer aus“, macht Jackwerth aufmerksam. Geprellte Anleger können einen Fachanwalt einschalten oder sich in der Verbraucherzentrale Rat holen.
JACKWERTH Rechtsanwälte: Wir helfen!
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