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Offene Immobilienfonds: Eine Blase platzt

Mit offenen Immobilienfonds wähnen sich Anleger in Sicherheit. Trügerisch, wie die neueste Entwicklung zeigt: Der Boom auf Ladenlokale, Einkaufszentren und Büros ist vorbei und das Geld der Anleger in Gefahr. Wieder einmal ist eine Blase geplatzt.

Lange Kündigungsfristen und Risiko der Liquidation

Offene Immobilienfonds galten lange Zeit als sichere Geldanlage. Praktisch jeder konnte sein Geld in Immobilien anlegen, ohne selbst Eigentümer zu werden. Die Fonds erwarben dann Bürogebäude und Ladenlokale und Einkaufscenter, so auch Filialen der Galeria-Karstadt-Gruppe. Durch die Corona-Pandemie und die durch den Krieg in der Ukraine angestoßene Inflation fielen jedoch die Immobilienpreise. Das Publikum verabschiedete sich aus der Innenstadt und Homeoffice ersetzte den Büroarbeitsplatz. Ladenschließungen und Insolvenzen waren die Folge. Und obwohl bei Gewerbeimmobilien Preisabschläge von bis zu 30 Prozent drohen, werden weitere Büros gebaut. Möchten Anleger jetzt die Reißleine ziehen und aus dem Fonds aussteigen, so treffen sie Kündigungsfristen von einem Jahr. Ist ein Fonds dann nicht dazu in der Lage, die Rückgabewünsche zu erfüllen, wird die Rücknahme der Anteile ausgesetzt. Schlimmstenfalls kann dies zur Abwicklung des Fonds führen verbunden mit erheblichen Abwertungen der Fondsanteile. Anleger, denen eine sichere Investition versprochen wurde, müssen dann herbe Verluste verkraften.

LG Bremen: Schadensersatz bei Falschberatung

Die Rechtsprechung lässt Anleger nicht im Stich. Das Landgericht Bremen entschied am 09. September 2022 in einem Regreßprozess, dass die Anlegerin bei Vertragsschluss auf das Aussetzungsrisiko hätte hingewiesen werden müssen und sprach ihr einen Schadensersatz von 24.445,07 Euro zu (Aktenzeichen: 4 O 2229/19). Damit folgte das Landgericht der Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2014 (BGH, Urteile vom 29. April 2014, Aktenzeichen: XI ZR 130/13 und 477/12).

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