Die Hiobsbotschaften für Anleger der One Group reißen nicht ab. Nach den massiven Verlusten bei ProReal Europa 9 und 10 schockt nun die verspätet veröffentlichte Bilanz zum 31. Dezember 2023 der ProReal Deutschland 7 GmbH. Rund zwei Drittel des Kapitals der 4.100 Anleger sind bereits verloren. Betroffene sollten Ansprüche prüfen lassen.
Massive Überschuldung und fehlende Transparenz
Die mit sechsmonatiger Verspätung eingereichte Bilanz 2023 offenbart das Ausmaß der n Schieflage: Ein negatives Eigenkapital von 76,7 Millionen Euro steht einem Umlaufvermögen von nur 36,7 Millionen Euro gegenüber – eine massive Überschuldung. Die nur dreiseitige Bilanz, die ohne Lagebericht und Wirtschaftsprüfertestat auskommt, verstößt eklatant gegen gesetzliche Vorgaben.
Noch im März 2024 erklärte die Geschäftsführung, es gebe „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ keine Ausfälle. Im Juni war von „wirtschaftlich sinnvollen Exits“ die Rede und im September zeigte man sich noch „von der Werthaltigkeit der Investition“ überzeugt. Angesichts der Bilanz, die bereits Ende 2023 massive Verluste belegt, wirken diese Aussagen völlig unverständlich. Die Intransparenz erinnert beunruhigend an die im Sommer ausgesetzten Zins- und Rückzahlungen – und an die gescheiterten ProReal Europa 9 und 10, bei denen Anleger rund 95 Prozent ihres Kapitals verloren.
Anlegergelder an undurchsichtige Gesellschaften?
Ein weiteres alarmierendes Detail: Bis heute ist unklar, in welche Projekte 105 Millionen Euro Anlegerkapital tatsächlich geflossen sind. Interne Unterlagen zeigen, dass Darlehen teils an überschuldete Firmen oder an Gesellschaften mit fragwürdigem Geschäftszweck vergeben wurden. So erhielt eine Firma 1,5 Millionen Euro, deren Unternehmenszweck im „Betrieb von Luftfahrzeugen“ liegt – ein Vorhaben, das kaum mit Immobilienprojektentwicklungen in Verbindung zu bringen ist.
LG Stuttgart: Schadensersatzansprüche sind möglich
Während Anleger von ProReal Deutschland 7 noch unter dem Schock der Bilanz leiden, macht ein aktueller Fall Hoffnung. Am 11. September verhandelte das Landgericht Stuttgart eine Klage zu ProReal Europa 10. Der Richter deutete an, dass der Verkaufsprospekt fehlerhaft gewesen sein könnte. Das Urteil wird zwar erst im November erwartet, doch die Verhandlung zeigt: Juristische Schritte könnten erfolgversprechend sein. Vor allem fehlerhafte Prospektangaben und fehlende Aufklärung über Risiken wie Nachrangklausel bieten Ansatzpunkte für Schadensersatz.
JACKWERTH Rechtsanwälte prüft Ihre Ansprüche
Anleger, die von den Verlusten betroffen sind, sollten jetzt handeln. JACKWERTH Rechtsanwälte prüft für Sie, ob Ihnen Schadensersatzansprüche wegen falscher Beratung oder Prospekthaftung zustehen.