Prokon ist bekannt für Windenergie. Das liegt vor allem an der offensiven Werbung. Inzwischen haben sich rund 74.000 Anleger mit mehr als eine Milliarde Euro beteiligt. Viele Haushalte in Deutschland erhalten regelmäßig Informationsmaterial. Das kostet. Und ruft somit Kritiker auf den Plan. Was aber steckt dahinter?
Der Konzern investiert nicht nur in Windparks, sondern auch in Holzbriketts und Biodiesel. Die Finanzierung dafür erhält das Unternehmen durch Privatanleger, die sich in Form sogenannter Genussscheine beteiligen. Dafür sollen mindestens 7 Prozent Zinsen erzielt werden. Genussscheine verbriefen einen Anspruch auf Zins und Rückzahlung der Einlage. Der Anleger nimmt aber auch an Verlusten der Gesellschaft teil. Dies kann sich im schlimmsten Fall als Totalverlust darstellen. Hinzu kommt, dass der Anleger im Insolvenz- oder Liquidationsfall gegenüber anderen Gläubigern erst nachrangig bedacht wird.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat in ihrem Bericht vom 12. Dezember 2013 festgestellt, dass in den ersten acht Monaten 2013 sind rd. 229 Millionen Euro umgesetzt worden. Der operative Gewinn beläuft sich auf 22,5 Millionen Euro. Der Schuldendienst beträgt jedoch 44 Millionen Euro. Diese Unterdeckung wurde regelmäßig wegen der stillen Reserven als unbedenklich erklärt. Allerdings hat Prokon diese stillen Reserven inzwischen auf Null gesetzt. Überdies habe man auch durch notwendige Umstrukturierungen Verluste machen müssen. Prokon selbst sieht darin kein Problem. Die Unternehmensführung verweist auf hohe Sachanlagevermögen.
Inzwischen nehmen die Warnungen zu. Stiftung Warentest setzte das Unternehmen auf die interne Warnliste. Am 04. Dezember 2013 wurde vermeldet: “ Prokon hat Riesenverluste angehäuft“. Am 23. Dezember 2013 legten die Verbraucherschützer nach: “ Schon 2012 hohe Fehlbeträge.“ Diese Warnungen nehmen wir ernst. Anlegern, die sich an dieser oder vergleichbar risikobehafteten Anlagen beteiligt haben, raten wir, ihre Anlage durch eine Fachkanzlei prüfen zu lassen.
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